Weihnachtszeit in New York
Als wir im Dezember 2011 zum zweiten Mal nach New York reisten hatten wir schon gewisse Vorstellungen was uns erwarten würde.
Was wir dann aber zu sehen bekamen führte dazu, dass wir unseren nächsten New York Trip am liebsten wieder zur Vorweihnachtszeit unternehmen würden. Wäre da nicht das leidige Thema mit den Hotelpreisen in Manhattan, die ab Anfang Dezember geradezu explodieren. Wobei die Manhattan-nahen Hotels in Queens oder Brooklyn mittlerweile preislich keine Alternative mehr sind.
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Unabhängig davon ist NY zur Weihnachtszeit ein Erlebnis, das nun mal seinen Preis hat.
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Als Mitteleuropäer ist man ja beim Thema Weihnachten nicht unbedarft. Allerdings ist das Thema Beleuchtung und Dekoration in den USA in einer ganz anderen Liga anzusiedeln.
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In Manhattan ist zwar in den meisten Läden und Restaurants dekoriert und es herrscht überall eine einmalige weihnachtliche Stimmung. Es gibt aber gewisse Hot Spots in Manhattan an denen das New Yorker Christmas Feeling zur vollen Geltung kommt.
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Allen voran der absolute Klassiker. Der Weihnachtsbaum samt Eislaufbahn vor dem GE-Building des Rockefeller Centers.
Täglich besuchen 750.000 Menschen den "worlds most famous christmas tree", der 2018 aus dem Hudson Valley stammt, knapp 22 Meter hoch und 12 Tonnen schwer ist. 50.000 LEDs erleuchten den ca. 80 Jahre alten Baum. Apropos erleuchten: Die offizielle jährliche Zeremonie bei der zum ersten Mal die Beleuchtung eingeschaltet wird ist ein nationales Highlight, dass Live im TV übertragen wird und mit Auftritten von Beyonce oder Mariah Carey (ihr "All i want for Christmas is you" schallt dem NY-Besucher um diese Jahreszeit aus vielen Lautsprechern entgegen) geadelt wird. Die erste Zeremonie wurde 1933 durchgeführt wobei der Baum damals nur 700 Leuchten hatte. Der erste Weihnachtsbaum überhaupt wurde 1931 während der Bauphase von den Arbeitern die das Rockefeller Center errichteten aufgestellt.
Die Eislaufbahn, die im Sommer der Aussenbereich eines Restaurants ist, ist immer gut bevölkert und neben dem Wollman Rink im Central Park und der Bahn im Bryant Park die berühmteste in New York.
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Die Fifth Avenue ist mit den dekorierten Schaufenstern bei z.B. Macy's und Tiffanys der nächste Hot Spot im New Yorker Weihnachtstraum. Der Spaziergang in Richtung Central Park ist ein Muss und die gelegentliche Packung frisch gebrannte Mandeln bei den allgegenwärtigen Nuts 4 Nuts Wagen auf dem Weg schmeckt lecker und wärmt die Hände.
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Ein Abstecher in die Lobby des berühmten Plaza Hotels an der Ecke 5th Avenue und 59th Strasse West direkt am Central Park und gegenüber des Apple Stores im Glas Kubus lässt den Blick auf das Palm Court Restaurant und in der Weihnachtszeit auch auf den opulent geschmückten Weihnachtsbaum schweifen.
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Oft erklären wir in Gesprächen über New York, das die Stadt nicht typisch für die USA ist. Ein Beispiel für die berühmten Ausnahmen von der Regel ist der Stadtteil Dyker Heights in Brooklyn. Eine den amerikanischen Suburbs ähnliche Wohngegend für durchaus "Besserverdiener". Dyker Heights ist bekannt für die überladenen Weihnachtsbeleuchtungen der Häuser. Wir sind mit der Subway (D) bis zur Haltestelle 86th Straße gefahren und dann die 86th Straße Richtung 7th Avenue gegangen. Es war schon dunkel als wir dort angekommen sind, aber es handelt sich um einen regen Stadtteil und im ersten Teil des Fussweges auch mit vielen Läden und Fast Food Restaurants. Auch der Rest des ca. 30 minütigen Fußweges ist gut ausgeleuchtet und man muss keine Angst haben. Apropos: Wenn man dem "Weihnachtslichter-Epizentrum" näher kommt, ist ein navigieren nach Straßenschildern nicht mehr nötig. Der Himmel leuchtet rot, vor lauter Christmaslights. Unter den "Hardcore-Beleuchtern" sind auch Hinweisschilder auf die Frequenz des eigenen FM-Transmitter über den Weihnachtslieder passend zur Choreografie der Lichter gespielt werden.
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Weihnachten in New York. Sensationell.