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Grand Central Terminal

"...and I'm sleeping in Grand Central Station..." singt die leider zu früh verstorbene Whitney Houston in ihrem Hit "My love is your love". Ein schönes Lied, allerdings faktisch nur bedingt richtig. Um eine Station handelt es sich bei dieser New Yorker Ikone nicht mehr. Der Hauptbahnhof New Yorks heißt Grand Central Terminal. Also ein Kopfbahnhof in den Züge einfahren und dann quasi rückwärts wieder raus.

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Er wurde am 2. Februar 1913 eröffnet, nachdem an selber Stelle zunächst das Grand Central Depot (ab 1871) und ab 1899 (tatsächlich) die Grand Central Station standen. Seither hat kein Bahnhof der Welt mehr Gleise. Der schönste Großbahnhof der Welt ist er ohnehin. 

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Noch bei jedem unserer Aufenthalte in NY statteten wir Grand Central mindestens einen...nein...stets mehrere Besuche ab. In einer Stadt, die durch ständigen Wandel geprägt ist, gibt es einige Gebäude die einem das Gefühl geben durch die Zeit reisen zu können, weil sie -gefühlt- schon immer da waren. Der New Yorker Hauptbahnhof steht stellvertretend für diese Gebäude. Die Kathedrale des Transports wird täglich von so vielen Menschen frequentiert, so dass es nicht nur ein Ort der Touristen, sondern vor allem der New Yorker Pendler ist. 

 

Das New York des frühen 20. Jahrhunderts wurde durch Magnaten geprägt. Rockefeller, Carnegie, Morgan um nur einige zu nennen. Männer die durch Öl, Stahl oder Banken ein Vermögen gemacht hatten und sich nun mit Ihren Villen, Firmenzentralen und durch Philanthropie überbieten wollten. Unter ihnen auch der "Commodore" Cornelius Vanderbilt. Eisenbahnkönig, Gründer und Eigentümer der New York Central Railroad. Nachdem er zunächst als Reeder ein Vermögen verdiente, widmete er sich dem schnell wachsenden Eisenbahngeschäft. Als einer seiner Konkurrenten Pennsylvania Railroad die Long Island Railroad aufgekauft hatte und somit ein Streckennetz in New York besaß, bauten Sie einen repräsentativen Bahnhof, die Pennsylvania Station (kurz Penn Station). Vanderbilt zog nach. Obwohl die Penn Station wesentlich gewaltiger und imposanter war (der Wartesaal war 15 Stockwerke hoch) bestach das Grand Central Terminal durch sein modernes Planungskonzept. Hotels, Geschäfte, Restaurants und Büros. Allesamt vernetzt und "verpackt" in einem wunderschönen Gebäude direkt am Prachtboulevard Park Avenue gelegen.


Trotz vieler Proteste wurde die Penn Station 1968 abgerissen und an dessen Stelle der Madison Square Garden gebaut. Mehr über diese leider nicht mehr bestehende Station findet Ihr in einigen Berichten hier bei New York History Geschichte.


Der bereits geplante Abriss des Grand Central Terminals konnte allerdings verhindert werden. Unter anderem mit Hilfe von prominenten Unterstützern wie Jaqueline Kennedy Onassis. Zum 100jährigen Bestehen wurde das Terminal denkmalgeschützt.


​Es gibt sicherlich interessantere Bahnhöfe auf der Welt, aber die wenigsten eigenen
sich als Sehenswürdigkeit. Auch hier bildet New York mal wieder eine Ausnahme.
Die große Wartehalle mit seiner Decke, auf der der Sternenhimmel dargestellt ist, 
ist natürlich der Hingucker schlechthin. Der mediterrane Winterhimmel mit seinen
2500 Sternen sieht man von der anderen Seite. Das Bild steht quasi Kopf. Die
Skizzen für die Malerei wurden der mittelalterlichen Tradition nachempfunden und
damals wollte man Gottes Sicht darstellen. Als man diesen Fehler entdeckte war
es bereits zu spät. Das ganze tut der spektakulären Decke aber keinen Abbruch. 
Ein weiterer interessanter Fakt über die Decke zeigt sich in einem kleinen
schwarzen Rechteck, dass man an einer der Ecken erkennen kann.
Bei den großen Renovierungsarbeiten in den 90er Jahren wurde die gesamte Halle
vom Ruß gereinigt, der die Oberflächen bedeckte. Wer jetzt an Dampflokomotiven
denkt liegt falsch. Der Qualm von Zigaretten und Zigarren verursachte über die
Jahrzehnte die schwarze Schicht.


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Über 20 Millionen Touristen besuchen das Grand Central Terminal jährlich und täglich benutzen 750.000 Menschen den Bahnhof. In der Ferienzeit sind es auch schon mal eine Million Menschen. Doch nicht nur den öffentlichen Personen Nah- und Fernverkehr kann man nutzen. 68 Geschäfte laden zum shoppen und 35 Restaurants zum essen ein. Im Market können frische Lebensmittel eingekauft werden. Dort wo früher ein Restaurant mit Barbetrieb war, nämlich an einem Ende der großen Halle, können nun Technik-Freunde auf Ihre Kosten kommen. Vorausgesetzt sie sind Apple Fans, denn hier findet man den Apple Store. 
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Essen kann man im Lower Level Dining Concourse sehr gut und preiswert. Noch bei jedem New York Besuch haben wir dem Cafe Spice einen Besuch abgestattet. Das Chicken Tikka Masala ist sehr zu empfehlen. Wer sich traut kann einen original New York Cheesecake bei Juniors probieren. Ein Stück und man hat das Gefühl einen ganzen Kuchen gegessen zu haben. Shake Shack ist als guter Burgerladen mittlerweile kein Geheimtip mehr und findet sich ebenso im Dining Concourse. Zur Mittagszeit ist allerdings mit enormen Schlangen zu rechnen, da auch die New Yorker die in der Nähe des GCT arbeiten sich Ihr Lunch im "Keller" des Megabahnhofs besorgen.
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Wem das noch nicht alles genug ist der kann an geführten Touren durch das GCT teilnehmen oder sich Ausstellungen ansehen die z.B. in der Vanderbilt Hall stattfinden. Um die Weihnachtszeit gibt es dort einen kleinen Weihnachtsmarkt. 
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Wer mehr über das Grand Central Terminal erfahren möchte, dem empfehle ich folgende Seiten.

Offizielle Homepage

Offizielle Homepage www.grandcentralterminal.com

GC History

Das NY Transit Museum hat diese Seite anlässlich des 100. Geburtstages des Grand Central Terminal gestaltet.

Fahrbier: GTC

Bei öffentlichem Personenverkehr in New York kommt man natürlich an Holger's Seite ein Fahrbier in New York nicht vorbei. Hier seine Berichte über das GTC.

Spiegel: 100 Jahre GTC

Bericht von Spiegel online zum 100. Geburtstag des GTC

TAZ: Palast der Pendler

Bericht der TAZ zum 100. Geburtstag des GTC

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